Aktfotografie

Fotografie wird im allgemeinen in konkrete Bereiche aufgeteilt.
Neben der Portraitfotografie, der Reportage- Landschafts- Makrofotografie uvam. gibt es die Aktfotografie.
Künstlerische Akte gibt es schon seit Urzeiten.1839 wurden die ersten Fotos der Öffentlichkeit vorgestellt und schon 1847 entstanden die ersten Aktfotografien. ( Erstellt durch Charles Negre und Felix Jaques Dubosq Moulin).
1851 wurde das erste Aktstudio durch Auguste Belloc eingerichtet.
Die Hintergründe bestanden zunächst aus gemalten Theaterkulissen. Die Belichtungszeiten dauerten damals ca 1 bis 5 Minuten.

Felix Jacques Anotoine Moulin wurde wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften zu 1 Monat Gefängnis und 100 Franc Geldstrafe verurteilt.

Im Verlauf der Jahrzehnte hat die Aktfotografie nichts an Brisanz verloren.

Die professionelle Aktfotografie verfolgt das Ziel den nackten menschlichen Körper in seiner Schönheit abzubilden. Sie verfolgt nicht das Ziel den Betrachter zu erregen.

Wer sich auf das Thema Aktfotografie einlassen will, wird mit verschiedenen Problemen konfrontiert.
- Woher das Modell nehmen?
- Welches Modell eignet sich für die Aufnahmen?
- Welche fotografischen Geräte benötigt man?
- Welche Lichtverhältnisse herrschen vor, oder wie schaffe
ich die günstigsten Lichtverhältnisse`
- Was benötigt das Modell um sich entspannt zu fühlen?
- Wer eignet sich als Modell?
- Woher nehme ich das Modell?
- Wo kann ich die Aufnahmen machen?

Naheliegend ist es sich als erstes in seinem Freundeskreis nach einem Aktmodell umzusehen. Doch Vorsicht! Freundschaften bleiben nicht immer bestehen und nicht selten hat es aus diesem Grund im Nachhinein Probleme gegeben. Auch wenn man im Freundeskreis Aktfotos fotografiert, rate ich dazu einen Vertrag abzuschließen. Das ist gerade bei Aktfotografien unumgänglich.-
Hierzu werde ich in einem gesonderten Tread einen Vordruck einstellen, den man sich hier ausdrucken kann.

Nun, wenn man Glück hat findet man im Freundeskreis ein Aktmodell. Doch auch hier darf man die eigenen inneren Barrieren nicht unterschätzen. Fühlt sich der Fotograf unwohl, so überträgt sich das ganz leicht auf das Modell.- Man muß diese Aufnahmen schon genau planen und durchdenken.

Ich erinnere mich heute noch lachend an meinen ersten Aktauftrag bei dem ich sozusagen ins " kalte Wasser "geworfen wurde. Ich hatte während eines Pferdeauftrags Kinderportraits aufgenommen, die dem Vater der Kinder sehr zusagten. Kurz darauf erhielt ich einen Anruf, ob ich Portraitaufnahmen machen könne. Ich sagte zu und hätte mich mehr wundern sollen, als mein Gesprächspartner zufügte: "Aber die Aufnahmen sollen auf Frauen anziehend wirken." Ich hatte bis dahin Pferde und Hochzeiten fotografiert.
Ich fuhr also zu dem angegebenen Ort und die Kulisse, ein Freibad mit Securitiypersonal gab mir schon zu denken.
Als mich dann mein erste Modell fragte: " Was soll ich alles ausziehen?" suchte ich verzweifelt nach der versteckten Kamera.
Ich hatte ohne es groß zu ahnen die Stripper einer recht großen Promotion- und Künstleragentur für deren Werbung abzulichten.

Mir wurde zusehends mulmiger und ich dachte damals: "Christa! Du machst jetzt diese Aufnahmen und dann wirst du darüber nie nie wieder nachdenken."
Zum Nachdenken brachte mich der 2. Auftrag der Werbeagentur wegen der angebotenen Bezahlung dann doch.

Sollte einer im Freundeskreis Interesse bekunden , so fragt man am besten nocheinmal aktiv nach.
Das Modell und der Fotograf sollten eindringlich darüber reden welche Vorstellungen beide von dem Thema Aktfotografie haben.-
Vermeiden sollte man unbedingt jegliche Überredungskunst.- Es hat keinen Sinn, diese Aufnahmen zu machen, wenn das Modell nicht davon selbst überzeugt ist und das ist auch gefärlich!
Die Überlegungen des Modells sollte man unbedingt in die Aufnahmen und Vorbereitung mit einbeziehen. Ich würde keine Aktofotos von Modellen unter 20 Jahren machen.-
Eigentlich reicht es aus, wenn das Modell 18 Jahre alt ist. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, daß viele dann noch nicht so gefestigt sind, Aktaufnahmen zu machen.
Ausführliche Vorgespräche sind das A und O.-

Man sollte unbedingt herausfinden mit welchen Darstellungen das Modell Schwierigkeiten hat.

Aktfotografie bedeutet nicht: " Zieh dich mal aus! Ich mach mal eben ein Foto!"
Und solche Aufnahmen möchte ich in dieser Galerie auch nicht sehen.-

Problematische Körperpartien lassen sich durch Schatten abmildern.- Vorzüge lassen sich durch Licht prima in Szene setzen.-

Spürt das Modell Aufrichtigkeit und es fühlen sich bei den Aufnahmen beide wohl, so ist die beste Vorraussetzung für gute Fotos geschaffen.-